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Lebensspendende Kraft im Gestein: Paramagnetismus

„Paramagnetische Kraft ist Licht von Felsen für die Wurzeln. Der Fels ist eigentlich ein Sende- und Empfangsgerät, das Magnetismus aus dem Kosmos sammelt und ihn zurück zu den Wurzeln wirft. Nimmt man einen paramagnetischen Gesteinsbrocken und steckt ihn in Dr. [Fritz-Albert] Popps Lab in Deutschland und misst ihn mit seinen Instrumenten, die Photonen einzeln zählen, dann stellt man fest, dass ein hoch paramagnetischer Fels 2.000 bis 4.000 Photonen aussendet. Wenn man diesen Stein mit etwas Kompost zusammenbringt, wenn man ihn organisch behandelt, geht es von 2.000 bis 4.000 Photonen auf 400.000 Photonen. Jetzt erzeugen Sie ein Licht für Wurzeln.“


„Licht von Felsen für die Wurzeln“ – diese geradezu poetisch anmutende Beschreibung Philip Callahans (1) trifft doch genau den Kernpunkt: Urgesteine sind nicht nur in ihrer Eigenschaft als Stofflieferant wertvoll, sondern (mindestens) ebenso als Energievermittler.
Man kann sie, wie entsprechende Forschungen ergeben haben, geradezu als Akkumulatoren von magnetischen Energien bezeichnen, gleichzeitig als feine Empfänger kosmischer Mikrowellen.  
Diese eingefangenen Impulse werden an den umgebenden Bodenraum abgestrahlt und erhöhen dessen energetisches Niveau, was u.a. zu einer Belebung und erhöhtem Pflanzenwachstum führt.

Ohne Phil Callahan, der eigentlich Entomologie-Professor in Florida war, sich aber schon frühzeitig intensiv mit elektromagnetischen Phänomenen beschäftigte, wüssten wir vermutlich deutlich weniger über diese bemerkenswerten Eigenschaften.
Paramagnetismus als solcher ist der Wissenschaft sehr wohl bekannt: Er wird allgemein beschrieben als „schwache, fixierte Empfänglichkeit gegenüber einem Magneten“ (2), wobei mit „fixiert“ gemeint ist, dass „die magnetische Anziehungskraft der Substanz „angeboren“ ist und nicht übertragen werden kann, wie dies bei normalem Magnetismus üblich ist, indem man z.B. einen Nagel oder einen Schraubenzieher gegen einen Hufeisen- oder Stabmagneten reibt.“ (2)

Nicht wenige natürliche Substanzen weisen paramagnetische Eigenschaften auf, insbesondere unter vulkanischen Gesteinen ist er verbreitet, jedoch je nach Gesteinsart, Herkunft und Vermahlungsgrad unterschiedlich stark ausgeprägt.
Namentlich Basalte (Foto) zeichnen sich häufig durch starke paramagnetische Kräfte aus – dass diese konkret gemessen und in Zahlen gefasst werden können, verdanken wir ebenfalls Phil Callahan, der hierfür ein spezielles Messinstrument, das Paramagnetic Count Soil Meter, kurz: PCSM, entwickelte – mit diesem können Messwerte nach dem CGS-System ermittelt werden (Zentimeter – Gramm - Sekunde), das in der Elektrodynamik gängig ist.

Hochgradig paramagnetische Gesteine mit Werten zwischen 1000 – 2500 MikroCGS wirken sich nach zahlreichen Beobachtungen langfristig fördernd auf die Fruchtbarkeit eines Bodens aus: Die Pflanzen entwickeln sich gesünder, robuster, mit stärker verzweigtem Wurzelsystem und oft erkennbar schnellerem Wachstum. Das Bodenleben wird aktiver und artenreicher, das gesamte Bodensystem stabiler.
Callahan geht sogar soweit zu sagen, dass ohne paramagnetische Kräfte eine Bodenfruchtbarkeit nicht möglich ist: „ Diese Kraft bedeutet das für Wurzeln, was Licht für das Chlorophyll bedeutet. Ohne Licht kann Chlorophyll nicht arbeiten, ohne paramagnetische Kraft können die Wurzeln nicht arbeiten.“ (1)
Auch die Bodenbakterien sind nach seinen Forschungsergebnissen nur dann in der Lage, Mineralien in pflanzenverfügbare Form umzuwandeln, wenn paramagnetische Kräfte zur Verfügung stehen.
Was kurz gesagt bedeutet: Die beste Nährstoffversorgung im Boden ist nutzlos, wenn keine ausreichende paramagnetische Kraft vorhanden ist.

Yannick van Doorne hat sich auf diesem Gebiet verdient gemacht durch die Anwendung und Weiterführung der Callahamschen Erkenntnisse - mit einem nachgebauten PCSM-Gerät ermittelt er u.a. die paramagnetischen Kräfte verschiedener Gesteinsmehle und experimentiert mit ihnen.
So schildert er auf seiner Website einen Anzucht-Versuch mit Bohnen aus dem Jahr 2013, bei dem die mit paramagnetischem Basalt behandelte Gruppe sich in ihrer Entwicklung sehr positiv von der Vergleichsgruppe abhebt (3).
Wichtig ist auch der Vermahlungsgrad: Je feiner, desto größer ist die aktive Oberfläche, desto höher die Wirksamkeit - allerdings wächst auch die Gefahr der Abschwemmung oder Auswaschung. Ein Einarbeiten in den Kompost stellt sicher eine ideale Form der Anwendung dar, zumal Philip Callahan wie erwähnt die starke Strahlungszunahme im Verein mit organischer Masse betont hat.

Van Doorne setzt zur Steigerung der paramagnetischen Kraft gelegentlich auch Pyramiden-Energie ein – eine Verweildauer zwischen 2 Tagen und mehreren Wochen kann selbst geringfügig paramagnetische Substanzen wie Sand oder Kies erkennbar aufwerten.
Hier hat also jeder die Chance zur Selbsthilfe!


Quellen:
(1) https://www.aetherforce.energy/phil-callahan-on-the-power-of-paramagnetism-nexus-interview/
(2) Tompkins, Peter, Ch. Bird:  „Die Geheimnisse der guten Erde“, München 1991, S. 274
(3) https://www.elektrokulturvandoorne.com

Material zum Ausprobieren:
Yannick van Doorne verwendet für seine Versuche bevorzugt Basalt und anderes Lavagestein aus dem Eifelgebiet: In sämtlichen Gesteinsbrüchen der dort ansässigen Lava-Union findet man nach seinen Messungen paramagnetisch wertvolles Vulkangestein – Basaltmehl, Eifelgold Lavamehl und Lavagrus stehen zum Erproben zur Verfügung!

 


Baldrianblüten-extrakt - der frostwächter und fruchtförderer

Es gibt selten Pflanzenpflegemittel, bei denen alles Wünschenswerte zusammentrifft: Sie sind hochwirksam, dabei unschädlich, einfach in der Anwendung, vielfältig einsetzbar und sparsam.
Der Baldrianblüten-Extrakt scheint all diese positiven Eigenschaften in sich zu vereinen – ursprünglich ein Spezialpräparat im biologisch-dynamischen Landbau zur Förderung der Rotte im Kompost-/Misthaufen und zur Steigerung der Düngerqualität, lässt sich aber auch ohne diesen Kontext, als Einzelmittel, problemlos anwenden:
Das Geheimnis seiner bemerkenswerten Wirkungen besteht v.a. darin, dass er die Wärmeprozesse im Pflanzen- und Bodenstoffwechsel stark anregt und speziell das Lichtelement Phosphor aktiviert, das bei der Blüten- und Fruchtbildung eine wesentliche Rolle spielt.

Baldrianblüten-Extrakt wird  1 : 1000  verdünnt, das heißt 1 ml Extrakt auf einen Liter Wasser (lauwarm). 5-10 Minuten verrühren, danach alle oberirdischen Pflanzenteile mit feiner Düse leicht besprühen, zusätzlich kann mit der gleichen Konzentration gegossen werden. Auch eine Überdosierung  ist unschädlich!

Für die Praxis besondere Bedeutung hat der Baldrianblüten-Extrakt auf folgenden Gebieten:

Starke Anregung der Blühfreudigkeit und Blühdauer bei einer Vielzahl von Blütenpflanzen
Hierzu ein Auszug aus einem Fachartikel von Iris Mühlberger in „Lebendige Erde“ 2/2008 über die Erfahrungen der Gärtnerin MARGIT ETTWEIN aus Waldenburg:

„Sie gibt es seit vielen Jahren, wie einen Dünger, alle paar Wochen, ihren Zierpflanzen, besonders Rhododendren, Kamelien, Azaleen, Geranien, Orchideen und Kakteen. „Sie danken es mit einem reichhaltigen Blütenzauber“, schreibt die begeisterte Gärtnerin und schickt beeindruckende Fotos mit. Ihre Pflanzen würden von Jahr zu Jahr immer üppiger blühen. Auch bei Sommerblumen hat es die Waldenburgerin schon mit Erfolg getestet. Sie schwört dabei auf den bio-dynamischen Baldrianblüten-Extrakt. Ein Produkt einer anderen Firma konnte die Gärtnerin nicht überzeugen. Die Rhododendren und Azaleen bekommen etwa viermal im Jahr den Extrakt, die Kakteen bei jedem zweiten Gießen und die Orchideen jede dritte Woche, zusätzlich zum Orchideendünger. [.....]
Die Wirkung kann noch verstärkt werden, wenn das Präparat an Blütentagen nach dem Mondkalender von Maria Thun angewendet wird.“

Die besondere Anregung der Blühfreudigkeit von Kakteen und Orchideen wurde von zahlreichen Züchtern und Pflanzenliebhabern inzwischen bestätigt, auch blühmüde Obstbäume und Rosen reagieren sehr positiv, wie verschiedene Praktiker beobachten konnten.

 

Schutz der Blüten von (Spät)frösten
Bei drohenden Spätfrösten am Vorabend Baldrianblüten-Extrakt in die Blüten sprühen – es entwickelt sich eine Wärmehülle, die gegen leichte Fröste (bis -5 °C) Schutz bietet.

Starke Anregung des Bodenlebens, insbesondere der Regenwürmer
Im Kompost oder Misthaufen oder auch im Freiland bewirkt Baldrianblüten-Extrakt eine starke Anregung der Wärmeprozesse, Aktivierung des Bodenlebens (der Regenwurmbesatz steigt sichtbar!) und damit Beschleunigung der Vererdungsprozesse.

Samenbäder
Die Abtei Fulda empfiehlt Baldrianblüten-Extrakt als Samenbad für Tomaten, Möhren, Zwiebeln, Sellerie. 1-2 Tropfen Baldrianblüten-Extrakt in ein Schälchen mit Regenwasser geben, Saatgut ca. 15 Min. weichen lassen, auf saugfähiger Unterlage trocknen lassen bis streufähig, nach max. 2 Tagen aussäen.

Pilzhemmende Wirkung
Beobachtungen der Abtei Fulda stellten einen Rückgang der Braunfleckenkrankheit bei Tomatenpflanzen fest, wenn vorbeugend Baldrianblüten-Extrakt angewendet wurde. Eine Kombination mit Schachtelhalm-Extrakt empfiehlt sich.


portrait einer bemerkenswerten heilpflanze: artemisia annua

Warum.... haben wir diese Pflanze nicht schon viel früher beachtet? Sie ist so hilfreich in vielfältiger Form und so leicht zu ziehen – eine ideale Ergänzung für die eigene Gesundheitsapotheke.....

Wieder einmal ist uns Asien – speziell China – an medizinischen Kenntnissen ein gutes Stück voraus, denn dort zählt Artemisia annua seit etlichen Jahrhunderten zu den bewährten Heilpflanzen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Botanisch eng verwandt ist er dem heimischen Ausdauernden Beifuß und Wermut, die beide gesundheitsfördernd wirken, jedoch von Artemisia annua deutlich übertroffen werden.
Was macht den einjährigen Beifuß nun so bemerkenswert und medizinisch wertvoll? Neben dem Hauptwirkstoff Artemisinin enthält er eine hohe Konzentration an Vitamin E, diverse Eiweiße, Ballaststoffe.... insgesamt sind mehr als 600 Wirkkomponenten in der Pflanze vereint. Zentral: Sein sehr hohes antioxidatives Potenzial - Artemisia annua zählt zu den vier weltweit stärksten Antioxidantien im Pflanzenreich.
Dies bedeutet: Eine sehr hohe Abwehrleistung gegen Parasiten aller Art – seien es Bakterien, Viren oder Pilze – und damit eine starke Wirkung auf eine Vielzahl von chronischen und schwerwiegenden Krankheiten.
Wissenschaftlich belegt sind erkennbare Verbesserungen oder auch vollständige Heilung etwa bei
Borreliose – Asthma – Arthritis – Alzheimer. Bei Krebserkrankungen wurde eine selektive Vernichtung von Tumorzellen beobachtet, außerdem gilt der Wirkstoff Artemisinin heute als hochwirksames Malariamittel – eine Erkenntnis, für die eine chinesische Forscherin 2015 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Wie verwendet man Artemisia annua?
Die höchste Wirkstoffkonzentration findet sich in den Blättern, was für den Nutzer und Anbauer in zweifacher Hinsicht vorteilhaft genannt werden kann: Zum einen ist Blattmasse mengenmäßig reichlich vorhanden, zum anderen schnell verfügbar und leicht zu ernten – im Gegensatz zu Pflanzenwurzeln etwa, die meist mehrere Jahre brauchen, um Heilkräfte zu entwickeln.
Artemisia-Blätter können frisch oder getrocknet als Teekraut verwendet werden – (3)-5 g getrocknete bzw. 25 g frische Blätter auf 1 Liter Wasser. Alternativ kann auch Blattpulver in Nahrungsmittel wie Smoothies oder süßen Joghurt eingerührt werden. Vorsorgliche Warnung: Artemisia enthält viele Bitterstoffe und kann nicht gerade als Genussmittel gelten!

Hinweise für den Eigenanbau
ähnlich wie die Brenn-Nessel ist auch der Artemisia annua eine Art „Kosmopolit“. man findet ihn in gemäßigten, subtropischen und sogar tropischen Breiten, weshalb er, obwohl hier ursprünglich nicht heimisch, auch in Mitteleuropa sehr gut gedeiht.
Unter günstigen Wuchsbedingungen erreicht er eine Höhe vom 2,5 m, meistens jedoch nicht mehr als 1,5 m, und kann somit auch gut in Kübeln oder Balkonkästen gezogen werden. Die Pflanze wächst einjährig, wie der Artname „annua“ schon verrät, doch da es sich um eine Wildart handelt, kann man problemlos Samen zur Weitervermehrung ernten.
Diese werden ab Februar auf der Fensterbank/im Gewächshaus vorgezogen (Achtung: Lichtkeimer!) und später ins Freiland gepflanzt (Abstand ca. 50 cm) Für optimales Gedeihen braucht der Einjährige Beifuß vor allem Sonne und feuchten Boden – hingegen ist nur wenig Dünger angesagt – gelegentliche Gaben von reifem Kompost sind jedoch durchaus willkommen.

 

Quelle: Simonsohn, Barbara "Artemisia annua - Heilpflanze der Götter"

 

Das Buch ist ab sofort im Online-Shop erhältlich - Saatgut für die Selbstanzucht gibt es in kleinen Mengen HIER

 


Wo wohnt die glücklichste Nation?

Jedes Jahr veröffentlicht das Netzwerk für nachhaltige Entwicklung, eine Sonderarbeitsgruppe der UNO, den „World Happiness Report“, bei dem das Wohlergehen und die Zufriedenheit von 150 Ländern der Erde „unter die Lupe genommen“ und das Ergebnis in einer Art „Weltrangliste“ zusammengestellt wird.

Seit 2012 findet diese Studie, die sich als Ansporn für die Landesregierungen versteht, statt – glaubt man ihr, so sind es v.a. die nordischen Nationen, bei denen das Glück zuhause ist: Norwegen, Island, Dänemark landen regelmäßig auf den vorderen Plätzen, während Deutschland, einen der wohlhabendsten Nationen der Welt mit gut ausgebautem Sozialsystem, zwischen Platz 16 und 26 pendelt.
Woran liegt es? Haben manche Völker ein besonderes Talent zum Glücklichsein (Stichwort. Dänisches „Hygge“? Lässt dauerndes Wohlergehen abstumpfen? Oder – andersherum gefragt. gibt es überhaupt allgemeingültige Bewertungsparameter für Glück?  
Sechs Kriterien werden zur Beurteilung herangezogen: Brutto-Inlandsprodukt, die gesunde Lebenserwartung der Menschen, das soziale Angebot für Bedürftige, das Vertrauen der Befragten in Regierung und Wirtschaft, ihre gefühlte Selbstbestimmung und die Spendenbereitschaft als Ausdruck des Solidaritätsgefühls.
Es werden also materielle und soziale Aspekte berücksichtigt, subjektive Einschätzungen und objektive Erhebungen. Wird das Glück dadurch greifbarer? Messbarer? Und was lässt die Nordeuropäer nun so dauerhaft glücklicher sein als ihre Nachbarn?
Vielleicht ist es der Punkt „Vertrauen“ – nicht nur in die Regierung oder Wirtschaft, wie es vom Happiness-Report verstanden wird, sondern auch untereinander: So erklärten rd. 70 % der Befragten in Norwegen, dass sie ihren Mitmenschen Vertrauen schenken.
Auch die hohe soziale Absicherung (durch den Staat) schenkt vermutlich Sicherheit, die eher geringen Einkommensunterschiede entschärfen den gesellschaftlichen Wettbewerb.
Fürsorge, Achtung, Lebenssicherheit sind bestimmt wesentliche Faktoren für jeden einzelnen, um eine stabile Zufriedenheit zu erreichen.
Inwieweit kann ein Staat überhaupt dauerhaft eine „Glücksbasis“ schaffen? Oder bleibt Glücksempfinden letztendlich etwas ganz Persönliches, Flüchtiges, ja Unirdisches?

Das kleine Königreich Bhutan versucht sich zumindest an dieser großen Aufgabe: „Bruttosozialglück“ heißt das Schlüsselwort und es bildet einen bewussten Kontrapunkt zu dem üblichen „Bruttosozialprodukt“ als Leitziel, indem es klar macht: Das oberste Staatsziel ist das Glück der Bürger.
Wie kann das erreicht werden?
Man könnte sagen, Bhutan verfolgt eine Nachhaltigkeitsstrategie, die nicht nur materielle Komponenten umfasst und es setzt auf Bürgerbeteiligung.

Achtung vor traditionellen Werten und respektvoller, schonender Umgang mit der natürlichen Umwelt – beides wird in Bhutan als elementar wichtig betrachtet.
Auf diese Art entstand ein Nachhaltigkeitskonzept, das man nur als vorbildlich bezeichnen kann: So werden 60 % der Landesfläche stets bewaldet gehalten, was für Klimaneutralität sorgt, die Stromerzeugung erfolgt überwiegend durch Wasserkraft und soll weiter ausgebaut werden, um energetische Autarkie zu ermöglichen, die Landwirtschaft wird auf rein organische Düngung und biologische Behandlungsmethoden umgestellt – Bhutan könnte damit in einigen Jahren der erste, rein ökologische Agrarstaat werden – und vermutlich Pilgerziel der Nachhaltigkeitsforscher aus aller Welt.

Um das Wohlbefinden der Bevölkerung zu erhalten und, wenn nötig, zu erhöhen, wurde eigens das Amt für das Bruttonationalglück geschaffen, dessen Mitarbeiter eine jährliche Haustürbefragung unter den 700 000 Einwohner Bhutans durchführt. Auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 10 kann jeder seinen persönlichen „Glücksgrad“ nennen und Anregungen geben, was verbessert werden könnte – so ist jeder Einzelne am Entwicklungsprozess beteiligt.
Dies alles geschieht ohne viel Aufregung und Diskussionen – eine stille Umwandlung, die vielleicht auch deshalb möglich war, weil Bhutan seit jeher ein spirituell ausgerichtetes Land gewesen ist. Nach der Annexion Tibets durch China entwickelte es sich sogar zu einem der letzten Refugien buddhistisch-lamaistischer Geistesausrichtung.
Klöster, Gebetsfahnen, rot gekleidete Mönche sieht man allerorten; sie prägen den Alltag der Bewohner – Religion in all ihren Erscheinungsformen ist ein selbstverständlicher Teil ihres Lebens.

Vielleicht findet sich ja hier ein Hinweis auf das „Mangelelement“, das zum Glücklichsein unbedingt dazu gehört. Eine starke geistige Verankerung, die Sicherheit und seelischen Schutz verleiht – auch in Krisensituationen. Aber das ist nur eine Vermutung.

Im aktuellen World Happiness-Reports nimmt Bhutan Platz 95 ein; das „Bruttonationalglück“ ist dabei freilich auch kein Bewertungskriterium.
Wirklich schade – mich würde es schon glücklich machen zu wissen, dass jemand um mein Glück besorgt ist.
Und wie beurteilen Sie sich auf einer Skala von 1 bis 10?

 

Über den ungewöhnlichen Weg von Bhutan gibt es auch einen Film: "What happiness is - auf der Suche nach dem Glück".

Den YouTube-Trailer können Sie HIER ansehen.


Nachhaltigkeit allerorten
Eigentlich ist es gar kein neues Thema – auch wenn es aktuell kaum eine öffentliche politische Debatte oder Mediendarstellung gibt, in der es nicht früher oder später angeschnitten wird: „Nachhaltigkeit“ avanciert von der Marotte kauziger Ökologen zur Leitlinie der gesamten Wirtschaftsentwicklung.
Während also viel Staub aufgewirbelt wird, das „substainable developement“ (zumindest auf dem Papier) unaufhaltsam fortschreitet, praktiziert die Forstwirtschaft eben dieses Prinzip bereits seit mehr als 300 Jahren – ohne viel Aufhebens, dafür mit anhaltendem Erfolg. Nachdem die Wälder weitgehend in Glashütten verheizt und in Bergwerken verbaut waren und kurz vor dem Niedergang standen, zog man die Notbremse, schwenkte um und entnahm fortan nicht mehr Holz als nachreifte – ein einfaches, wirkungsvolles Verfahren und bis zum heutigen Tag aktuell.
Ob auch andere Wirtschaftszweige diese Konsequenz zeigen und aus den zahlreichen Lippenbekenntnissen Taten werden, bleibt abzuwarten.


“Earth Overshoot Day” – Leben auf Pump
Fraglos muss man sich von einigen lieben Gewohnheiten trennen – das dürfte inzwischen allen klar sein. Wir haben schon viel zu lange „auf Pump“ gelebt, der „Earth Overshoot Day“, der „Welterschöpfungstag“, an dem wir mehr Ressourcen verbraucht haben als nachwachsen können, liegt inzwischen Ende Juli – und tritt jedes Jahr früher ein (Ausnahme: Das „Corona“-Jahr – es hat ihn um mehrere Wochen auf den 22. August verschoben).
Ein umsichtigeres, ja bescheideneres Handeln tut Not, aber vor allem eine veränderte Einstellung, denn sie ist die Grundvoraussetzung für ein dauerhaft verändertes Handeln. Ehrfurcht vor dem Leben, die Maxime von Albert Schweitzer, Wertschätzung all der natürlichen Güter, die uns zur Verfügung stehen – denn das sind nicht wenige – und eine neue Definition von Lebensqualität.
Das bedeutet auch Abschied von einem künstlich forcierten Wirtschaftswachstum – nur eine in der langen Liste unserer Sünden, aber eine sehr wesentliche.


Geplante Obsoleszenz – Mittel zum Zweck
Begierde nach einem Produkt im potenziellen Kunden zu wecken, mag noch eine `legitime´ Form der Absatzsteigerung sein, das Produkt jedoch kurzlebiger zu machen als man könnte, um auf diese Weise eine höhere Stückzahl davon zu verkaufen, mutet schon kriminell an – ist jedoch so verbreitet, dass es dafür sogar einen eigenen Begriff gibt: „Geplante Obsoleszenz“ nennt man die Strategie und sie wird mehr oder weniger offen und mit allgemeiner Billigung betrieben.

Nur ein Beispiel: 1925 fand in Genf ein Treffen der international führenden Glühlampen-Produzenten statt, das mit Gründung des sog. Phoebus-Kartells endete. Die Legalität der damals gefassten Beschlüsse ist noch immer heftig umstritten, insbesondere die Festlegung, die Lebensdauer sämtlicher Glühbirnen auf 1000 Stunden zu begrenzen - eine Regelung, die erst sehr viel später in der Öffentlichkeit bekannt wurde. Nichtsdestotrotz überlebte sie das Kartell selbst, das 1941 offiziell aufgelöst wurde, und bestand unverändert bis zum Ausscheiden der traditionellen Glühbirne - es würde nicht weiter überraschen, wenn sie für die modernen Leuchtmittel in modifizierter Form noch immer gilt.

Centennial Light
Der Gegenentwurf: Im kalifornischen Städtchen Livermore hängt in der Feuerwache eine 60 Watt-Glühbirne. Sie hängt dort seit dem Jahr 1901 und ebenso lange brennt sie schon – ununterbrochen, seit nunmehr bald 120 Jahren. Die Birne ist berühmt – es wurden Feste wegen ihr gefeiert, Filme über sie gedreht und jeder kann sie, 24 Stunden am Tag, über webcam ansehen (von denen sie schon mehrere überlebt hat): http://www.centennialbulb.org
Mag diese „älteste Glühbirne der Welt“ auch eine Ausnahme sein – sie zeigt, was technisch möglich ist und wie viel Potenzial der Begriff „Nachhaltigkeit“ in sich birgt. Das könnte als Ansporn dienen; ein Produkt wie dieses herzustellen, muss den Fertiger mit Stolz und Zufriedenheit erfüllen – ein immaterieller Gewinn, der möglicherweise den materiellen Verlust mehr als ausgleicht.
Die Nachhaltigkeits-Bilanzen, die momentan wie Pilze aus dem Boden schießen, würden dabei ebenfalls an Gehalt gewinnen und mehr sein als sie leider oftmals sind: Ein prestige-fördernder Firnis, ein schickes grünes Mäntelchen, passend zur weißen Weste, die man (angeblich) ja schon immer gehabt hat.

 

 

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