„Paramagnetische Kraft ist Licht von Felsen für die Wurzeln. Der Fels ist eigentlich ein Sende- und Empfangsgerät, das Magnetismus aus dem Kosmos sammelt und ihn zurück zu den Wurzeln wirft. Nimmt man einen paramagnetischen Gesteinsbrocken und steckt ihn in Dr. [Fritz-Albert] Popps Lab in Deutschland und misst ihn mit seinen Instrumenten, die Photonen einzeln zählen, dann stellt man fest, dass ein hoch paramagnetischer Fels 2.000 bis 4.000 Photonen aussendet. Wenn man diesen Stein mit etwas Kompost zusammenbringt, wenn man ihn organisch behandelt, geht es von 2.000 bis 4.000 Photonen auf 400.000 Photonen. Jetzt erzeugen Sie ein Licht für Wurzeln.“
„Licht von Felsen für die Wurzeln“ – diese geradezu poetisch anmutende Beschreibung Philip Callahans (1) trifft doch genau den Kernpunkt: Urgesteine sind nicht nur in ihrer Eigenschaft als
Stofflieferant wertvoll, sondern (mindestens) ebenso als Energievermittler.
Man kann sie, wie entsprechende Forschungen ergeben haben, geradezu als Akkumulatoren von magnetischen Energien bezeichnen, gleichzeitig als feine Empfänger kosmischer Mikrowellen.
Diese eingefangenen Impulse werden an den umgebenden Bodenraum abgestrahlt und erhöhen dessen energetisches Niveau, was u.a. zu einer Belebung und erhöhtem Pflanzenwachstum führt.
Ohne Phil Callahan, der eigentlich Entomologie-Professor in Florida war, sich aber schon frühzeitig intensiv mit elektromagnetischen Phänomenen beschäftigte, wüssten wir vermutlich deutlich
weniger über diese bemerkenswerten Eigenschaften.
Paramagnetismus als solcher ist der Wissenschaft sehr wohl bekannt: Er wird allgemein beschrieben als „schwache, fixierte Empfänglichkeit gegenüber einem Magneten“ (2), wobei mit „fixiert“
gemeint ist, dass „die magnetische Anziehungskraft der Substanz „angeboren“ ist und nicht übertragen werden kann, wie dies bei normalem Magnetismus üblich ist, indem man z.B. einen Nagel oder
einen Schraubenzieher gegen einen Hufeisen- oder Stabmagneten reibt.“ (2)
Nicht wenige natürliche Substanzen weisen paramagnetische Eigenschaften auf, insbesondere unter vulkanischen Gesteinen ist er verbreitet, jedoch je nach Gesteinsart, Herkunft und Vermahlungsgrad
unterschiedlich stark ausgeprägt.
Namentlich Basalte (Foto) zeichnen sich häufig durch starke paramagnetische Kräfte aus – dass diese konkret gemessen und in Zahlen gefasst werden können, verdanken wir ebenfalls
Phil Callahan, der hierfür ein spezielles Messinstrument, das Paramagnetic Count Soil Meter, kurz: PCSM, entwickelte – mit diesem können Messwerte nach dem CGS-System ermittelt werden (Zentimeter
– Gramm - Sekunde), das in der Elektrodynamik gängig ist.
Hochgradig paramagnetische Gesteine mit Werten zwischen 1000 – 2500 MikroCGS wirken sich nach zahlreichen Beobachtungen langfristig fördernd auf die Fruchtbarkeit eines Bodens aus: Die Pflanzen
entwickeln sich gesünder, robuster, mit stärker verzweigtem Wurzelsystem und oft erkennbar schnellerem Wachstum. Das Bodenleben wird aktiver und artenreicher, das gesamte Bodensystem
stabiler.
Callahan geht sogar soweit zu sagen, dass ohne paramagnetische Kräfte eine Bodenfruchtbarkeit nicht möglich ist: „ Diese Kraft bedeutet das für Wurzeln, was Licht für das Chlorophyll bedeutet.
Ohne Licht kann Chlorophyll nicht arbeiten, ohne paramagnetische Kraft können die Wurzeln nicht arbeiten.“ (1)
Auch die Bodenbakterien sind nach seinen Forschungsergebnissen nur dann in der Lage, Mineralien in pflanzenverfügbare Form umzuwandeln, wenn paramagnetische Kräfte zur Verfügung stehen.
Was kurz gesagt bedeutet: Die beste Nährstoffversorgung im Boden ist nutzlos, wenn keine ausreichende paramagnetische Kraft vorhanden ist.
Yannick van Doorne hat sich auf diesem Gebiet verdient gemacht durch die Anwendung und Weiterführung der Callahamschen Erkenntnisse - mit einem nachgebauten PCSM-Gerät ermittelt er u.a.
die paramagnetischen Kräfte verschiedener Gesteinsmehle und experimentiert mit ihnen.
So schildert er auf seiner Website einen Anzucht-Versuch mit Bohnen aus dem Jahr 2013, bei dem die mit paramagnetischem Basalt behandelte Gruppe sich in ihrer Entwicklung sehr positiv von der
Vergleichsgruppe abhebt (3).
Wichtig ist auch der Vermahlungsgrad: Je feiner, desto größer ist die aktive Oberfläche, desto höher die Wirksamkeit - allerdings wächst auch die Gefahr der Abschwemmung oder Auswaschung. Ein
Einarbeiten in den Kompost stellt sicher eine ideale Form der Anwendung dar, zumal Philip Callahan wie erwähnt die starke Strahlungszunahme im Verein mit organischer Masse betont hat.
Van Doorne setzt zur Steigerung der paramagnetischen Kraft gelegentlich auch Pyramiden-Energie ein – eine Verweildauer zwischen 2 Tagen und mehreren Wochen kann selbst geringfügig paramagnetische
Substanzen wie Sand oder Kies erkennbar aufwerten.
Hier hat also jeder die Chance zur Selbsthilfe!
Quellen:
(1) https://www.aetherforce.energy/phil-callahan-on-the-power-of-paramagnetism-nexus-interview/
(2) Tompkins, Peter, Ch. Bird: „Die Geheimnisse der guten Erde“, München 1991, S. 274
(3) https://www.elektrokulturvandoorne.com
Material zum Ausprobieren:
Yannick van Doorne verwendet für seine Versuche bevorzugt Basalt und anderes Lavagestein aus dem Eifelgebiet: In sämtlichen Gesteinsbrüchen der dort ansässigen Lava-Union findet man nach seinen
Messungen paramagnetisch wertvolles Vulkangestein – Basaltmehl, Eifelgold Lavamehl und Lavagrus stehen zum Erproben zur Verfügung!
Zur umfassenden Pflege namentlich der Obstbäume gehört ein regelmäßig vorgenommener Baumanstrich. Etwa alle 2-3 Jahre, am besten im Spätherbst bei trockenem, frostfreiem Wetter, sollten die Stämme mit einer Schutz- und Nährpaste bestrichen werden. Diese bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Bei regelmäßiger Anwendung werden die Stämme glatt und ebenmäßig, so dass überwinternde Schadinsekten oder Pilzsporen wenig Möglichkeiten zum Einnisten finden. Zudem macht die Zufuhr von Kieselsäure , die in den meisten Baumanstrichen enthalten ist, die Zellen der Außenhaut robuster und damit resistenter gegen Schädlingsbefall.
Tonerden, Lehm oder Kuhfladen sind als Grundstoffe besonders empfehlenswert, denn sie stellen zugleich Nährstofflieferanten und Heilmittel dar: Zum einen heilen sie kleine Wunden und halten die
Rinde elastisch, zum anderen führen sie durch langsame Abwaschung dem Boden kontinuierlich Nährstoffe zu. Auch können sie, ähnlich wie bei der menschlichen Haut, durch die Baumrinde direkt
aufgenommen werden.
Baumanstriche sollten möglichst hell- oder weißgetönt sein, d.h. einen Kalkzusatz enthalten, da die helle Farbe die Wintersonne reflektiert und damit ein einseitiges Erhitzen des Stammes
verhindert, das zu Rindenrissen führen könnte.
Beim Aufbringen gibt es einige ein paar einfache Grundregeln, um ein gutes, haltbares Ergebnis zu erzielen:
Geeignete Anstrichpasten lassen sich auch mit wenig Aufwand selbst herstellen. Hier zwei Rezept-Klassiker von erfahrenen Gartenpraktikern:
Heinz Erven, einer der Pioniere des biologischen Gartenbaus, verwendete für seine Obstanlage folgende Mischung:
Kaolin (eine Porzellanerde) oder Kalk mit Kuhfladen und Regenwasser zu einem Brei verrühren und 24 Stunden quellen lassen.
Danach zu einer streichfähigen Masse verdünnen und zur Verbesserung der Haftfähigkeit 2 - 3 % Natronwasserglas hinzugeben.
Baumstämme nach Reinigung bis zum Wurzelansatz mit der Schutzpaste bestreichen.
Frau Maria Thun empfiehlt folgendes Rezept (zitiert nach "Aussaattage 2010", S. 59):
"Die Herstellung der Baumpaste
In einen Holzbottich geben wir 10 kg Rinderfladen, 10 kg Lehm, 2,5 kg Basaltmehl, 2,5 kg Holzasche, 1 Liter Molke. Das Ganze wird 1 Stunde lang mit dem Spaten umgestochen, also
dynamisiert.
Man kann die Paste an einem dunklen, kühlen Ort stehen lassen und über Wochen davon verbrauchen.“
Außerdem:
Die selbstgefertigten Lehmanstriche eignen sich auch sehr gut zur Wundheilung, besonders mit desinfizierenden Zusätzen wie Grapefruitkern-Extrakt oder Lebermoos-Extrakt zur Pilzabwehr. Die
Haftdauer am Baum ist geringer als bei käuflichen Mitteln – daher öfters erneuern. Ein Zusatz von Wasserglas (2-3%) ist ebenfalls empfehlenswert, um ein vorzeitiges Abwaschen zu verhindern -
Kali-Wasserglas entspricht wegen der zusätzlichen Kalium-Versorgung eher den Pflanzenbedürfnissen als Natrium-Wasserglas.
Und ein Tipp aus der Praxis: Gartenlehm ist zwar tauglich als Anstrichbasis, aber sehr mühsam "glattzurühren" - wesentlich komfortabler - wenn auch teurer - geht es mit Bentonit Tonmehl.
Krebswunden wäscht man am besten nach gründlichem Ausschnitt mit einem Kaltwasserauszug von Kapuzinerkresse aus oder – alternativ – mit einer schwachen Kaliumpermanganat-Lösung (aus der Apotheke)
und trägt danach die Lehm-Fladenpaste auf.
Zutaten für eigene Baumanstriche finden Sie z.B. unter:
Bentonit - Basaltmehl - Kaolin - Kali-Wasserglas - Lebermoos-Extrakt - Grapefruitkern-Extrakt
Oder wenn Sie die fertige Mischung bevorzugen: Kuhfladen-Baumanstrich
Gäbe es einen Wettbewerb um den Titel "hartnäckigste Gartenplage", so hätten die Schnecken beste Siegeschancen – allenfalls Pilze und Wühlmäuse könnten ihnen noch den Rang ablaufen. So berühmt
ihre Langsamkeit ist, ebenso groß, wenn nicht größer, sind ihre Ausdauer, ihre Fresslust und ihre Vermehrungsfreudigkeit. Gegen diese Waffen ist schwer anzukommen - was unter anderem dazu geführt
hat, dass über Schnecken eigene Bücher verfasst wurden, eine "Ehre", die nur wenigen Schädlingen zuteil wird.
Dennoch tut man gut daran, "seinen Frieden" mit den schleimigen Konkurrenten zu schließen, etwa in der Form, dass man sanfte, natürliche Methoden wählt, auf Vertreibung und Abschreckung setzt,
nicht auf Vernichtung, denn Aggression bringt immer Aggression hervor und führt eher zu einer Verschärfung des Konfliktes.
Einige neue oder weniger bekannte Mittel, die gute Aussicht haben, in die "Top Ten-Liste" der Schnecken-Abwehrmittel aufgenommen zu werden, möchten wir Ihnen als Sommer-Spezial hier präsentieren
und zum Erproben natürlich auch im Online-Shop anbieten!
Gäbe es einen Wettbewerb um den Titel "hartnäckigste Gartenplage", so hätten die Schnecken beste Siegeschancen – allenfalls Pilze und Wühlmäuse könnten ihnen noch den Rang ablaufen. So berühmt ihre Langsamkeit ist, ebenso groß, wenn nicht größer, sind ihre Ausdauer, ihre Fresslust und ihre Vermehrungsfreudigkeit. Gegen diese Waffen ist schwer anzukommen - was unter anderem dazu geführt hat, dass über Schnecken eigene Bücher verfasst wurden, eine "Ehre", die nur wenigen Schädlingen zuteil wird.
Dennoch tut man gut daran, "seinen Frieden" mit den schleimigen Konkurrenten zu schließen, etwa in der Form, dass man sanfte, natürliche Methoden wählt, auf Vertreibung und Abschreckung setzt,
nicht auf Vernichtung, denn Aggression bringt immer Aggression hervor und führt eher zu einer Verschärfung des Konfliktes.
Einige neue oder weniger bekannte Mittel, die gute Aussicht haben, in die "Top Ten-Liste" der Schnecken-Abwehrmittel aufgenommen zu werden, möchten wir Ihnen als Sommer-Spezial hier präsentieren und zum Erproben natürlich auch im Online-Shop anbieten!
Und dann gibt es natürlich noch die "klassischen" Mittel und Methoden, die sich in der Praxis bewährt haben - hier kurz skizziert von A wie Absammeln bis Z wie (Schnecken)zaun:
Fernhalten statt Vernichten - das Schnecken-Granulat wirkt über konzentrierte, natürliche Duftstoffe
Ein ganz neuartiger Anstrich, basierend auf Ölen und Baumharzen - für Beetumrandungen und Blumentöpfe aus verschiedenen Materialien
Homöopathisch milde Abschreckung im Gießverfahren - geröstete Weinberg-Schneckenhäuser stellen die Ausgangsbasis dar.
Neem-Presskuchen
Der bei der Neemöl-Gewinnung anfallende Presskuchen enthält noch genügend Wirkstoffe, um als Abschreckungsmittel in den Oberboden eingeharkt zu werden. Hindert Schnecken an der Eiablage bzw. am Eingraben, wirkt auch gut gegen Nematoden und bodenbürtige Insekten.
Verliert durch häufige Sonneneinstrahlung mit der Zeit seine Wirkung und muss in größeren Abständen erneuert werden.
Warum.... haben wir diese Pflanze nicht schon viel früher beachtet? Sie ist so hilfreich in vielfältiger Form und so leicht zu ziehen – eine ideale Ergänzung
für die eigene Gesundheitsapotheke.....
Wieder einmal ist uns Asien – speziell China – an medizinischen Kenntnissen ein gutes Stück voraus, denn dort zählt Artemisia annua seit etlichen Jahrhunderten zu den bewährten Heilpflanzen der
Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Botanisch eng verwandt ist er dem heimischen Ausdauernden Beifuß und Wermut, die beide gesundheitsfördernd wirken, jedoch von Artemisia annua deutlich übertroffen werden.
Was macht den einjährigen Beifuß nun so bemerkenswert und medizinisch wertvoll? Neben dem Hauptwirkstoff Artemisinin enthält er eine hohe Konzentration an Vitamin E, diverse Eiweiße,
Ballaststoffe.... insgesamt sind mehr als 600 Wirkkomponenten in der Pflanze vereint. Zentral: Sein sehr hohes antioxidatives Potenzial - Artemisia annua zählt zu den vier weltweit stärksten
Antioxidantien im Pflanzenreich.
Dies bedeutet: Eine sehr hohe Abwehrleistung gegen Parasiten aller Art – seien es Bakterien, Viren oder Pilze – und damit eine starke Wirkung auf eine Vielzahl von chronischen und schwerwiegenden
Krankheiten.
Wissenschaftlich belegt sind erkennbare Verbesserungen oder auch vollständige Heilung etwa bei
Borreliose – Asthma – Arthritis – Alzheimer. Bei Krebserkrankungen wurde eine selektive Vernichtung von Tumorzellen beobachtet, außerdem gilt der Wirkstoff Artemisinin heute als hochwirksames
Malariamittel – eine Erkenntnis, für die eine chinesische Forscherin 2015 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Wie verwendet man Artemisia annua?
Die höchste Wirkstoffkonzentration findet sich in den Blättern, was für den Nutzer und Anbauer in zweifacher Hinsicht vorteilhaft genannt werden kann: Zum einen ist Blattmasse mengenmäßig
reichlich vorhanden, zum anderen schnell verfügbar und leicht zu ernten – im Gegensatz zu Pflanzenwurzeln etwa, die meist mehrere Jahre brauchen, um Heilkräfte zu entwickeln.
Artemisia-Blätter können frisch oder getrocknet als Teekraut verwendet werden – (3)-5 g getrocknete bzw. 25 g frische Blätter auf 1 Liter Wasser. Alternativ kann auch Blattpulver in
Nahrungsmittel wie Smoothies oder süßen Joghurt eingerührt werden. Vorsorgliche Warnung: Artemisia enthält viele Bitterstoffe und kann nicht gerade als Genussmittel gelten!
Hinweise für den Eigenanbau
ähnlich wie die Brenn-Nessel ist auch der Artemisia annua eine Art „Kosmopolit“. man findet ihn in gemäßigten, subtropischen und sogar tropischen Breiten, weshalb er, obwohl hier ursprünglich
nicht heimisch, auch in Mitteleuropa sehr gut gedeiht.
Unter günstigen Wuchsbedingungen erreicht er eine Höhe vom 2,5 m, meistens jedoch nicht mehr als 1,5 m, und kann somit auch gut in Kübeln oder Balkonkästen gezogen werden. Die Pflanze wächst
einjährig, wie der Artname „annua“ schon verrät, doch da es sich um eine Wildart handelt, kann man problemlos Samen zur Weitervermehrung ernten.
Diese werden ab Februar auf der Fensterbank/im Gewächshaus vorgezogen (Achtung: Lichtkeimer!) und später ins Freiland gepflanzt (Abstand ca. 50 cm) Für optimales Gedeihen braucht der Einjährige
Beifuß vor allem Sonne und feuchten Boden – hingegen ist nur wenig Dünger angesagt – gelegentliche Gaben von reifem Kompost sind jedoch durchaus willkommen.
Quelle: Simonsohn, Barbara "Artemisia annua - Heilpflanze der Götter"
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Jedes Jahr veröffentlicht das Netzwerk für nachhaltige Entwicklung, eine Sonderarbeitsgruppe der UNO, den „World Happiness Report“, bei dem das Wohlergehen und die Zufriedenheit von 150 Ländern
der Erde „unter die Lupe genommen“ und das Ergebnis in einer Art „Weltrangliste“ zusammengestellt wird.
Seit 2012 findet diese Studie, die sich als Ansporn für die Landesregierungen versteht, statt – glaubt man ihr, so sind es v.a. die nordischen Nationen, bei denen das Glück zuhause ist: Norwegen,
Island, Dänemark landen regelmäßig auf den vorderen Plätzen, während Deutschland, einen der wohlhabendsten Nationen der Welt mit gut ausgebautem Sozialsystem, zwischen Platz 16 und 26
pendelt.
Woran liegt es? Haben manche Völker ein besonderes Talent zum Glücklichsein (Stichwort. Dänisches „Hygge“? Lässt dauerndes Wohlergehen abstumpfen? Oder – andersherum gefragt. gibt es überhaupt
allgemeingültige Bewertungsparameter für Glück?
Sechs Kriterien werden zur Beurteilung herangezogen: Brutto-Inlandsprodukt, die gesunde Lebenserwartung der Menschen, das soziale Angebot für Bedürftige, das Vertrauen der Befragten in Regierung
und Wirtschaft, ihre gefühlte Selbstbestimmung und die Spendenbereitschaft als Ausdruck des Solidaritätsgefühls.
Es werden also materielle und soziale Aspekte berücksichtigt, subjektive Einschätzungen und objektive Erhebungen. Wird das Glück dadurch greifbarer? Messbarer? Und was lässt die Nordeuropäer nun
so dauerhaft glücklicher sein als ihre Nachbarn?
Vielleicht ist es der Punkt „Vertrauen“ – nicht nur in die Regierung oder Wirtschaft, wie es vom Happiness-Report verstanden wird, sondern auch untereinander: So erklärten rd. 70 % der Befragten
in Norwegen, dass sie ihren Mitmenschen Vertrauen schenken.
Auch die hohe soziale Absicherung (durch den Staat) schenkt vermutlich Sicherheit, die eher geringen Einkommensunterschiede entschärfen den gesellschaftlichen Wettbewerb.
Fürsorge, Achtung, Lebenssicherheit sind bestimmt wesentliche Faktoren für jeden einzelnen, um eine stabile Zufriedenheit zu erreichen.
Inwieweit kann ein Staat überhaupt dauerhaft eine „Glücksbasis“ schaffen? Oder bleibt Glücksempfinden letztendlich etwas ganz Persönliches, Flüchtiges, ja Unirdisches?
Das kleine Königreich Bhutan versucht sich zumindest an dieser großen Aufgabe: „Bruttosozialglück“ heißt das Schlüsselwort und es bildet einen bewussten
Kontrapunkt zu dem üblichen „Bruttosozialprodukt“ als Leitziel, indem es klar macht: Das oberste Staatsziel ist das Glück der Bürger.
Wie kann das erreicht werden?
Man könnte sagen, Bhutan verfolgt eine Nachhaltigkeitsstrategie, die nicht nur materielle Komponenten umfasst und es setzt auf Bürgerbeteiligung.
Achtung vor traditionellen Werten und respektvoller, schonender Umgang mit der natürlichen Umwelt – beides wird in Bhutan als elementar wichtig betrachtet.
Auf diese Art entstand ein Nachhaltigkeitskonzept, das man nur als vorbildlich bezeichnen kann: So werden 60 % der Landesfläche stets bewaldet gehalten, was für Klimaneutralität sorgt, die
Stromerzeugung erfolgt überwiegend durch Wasserkraft und soll weiter ausgebaut werden, um energetische Autarkie zu ermöglichen, die Landwirtschaft wird auf rein organische Düngung und biologische
Behandlungsmethoden umgestellt – Bhutan könnte damit in einigen Jahren der erste, rein ökologische Agrarstaat werden – und vermutlich Pilgerziel der Nachhaltigkeitsforscher aus aller Welt.
Um das Wohlbefinden der Bevölkerung zu erhalten und, wenn nötig, zu erhöhen, wurde eigens das Amt für das Bruttonationalglück geschaffen, dessen Mitarbeiter eine jährliche Haustürbefragung unter
den 700 000 Einwohner Bhutans durchführt. Auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 10 kann jeder seinen persönlichen „Glücksgrad“ nennen und Anregungen geben, was verbessert werden könnte – so ist
jeder Einzelne am Entwicklungsprozess beteiligt.
Dies alles geschieht ohne viel Aufregung und Diskussionen – eine stille Umwandlung, die vielleicht auch deshalb möglich war, weil Bhutan seit jeher ein spirituell ausgerichtetes Land gewesen ist.
Nach der Annexion Tibets durch China entwickelte es sich sogar zu einem der letzten Refugien buddhistisch-lamaistischer Geistesausrichtung.
Klöster, Gebetsfahnen, rot gekleidete Mönche sieht man allerorten; sie prägen den Alltag der Bewohner – Religion in all ihren Erscheinungsformen ist ein selbstverständlicher Teil ihres
Lebens.
Vielleicht findet sich ja hier ein Hinweis auf das „Mangelelement“, das zum Glücklichsein unbedingt dazu gehört. Eine starke geistige Verankerung, die Sicherheit und seelischen Schutz verleiht –
auch in Krisensituationen. Aber das ist nur eine Vermutung.
Im aktuellen World Happiness-Reports nimmt Bhutan Platz 95 ein; das „Bruttonationalglück“ ist dabei freilich auch kein Bewertungskriterium.
Wirklich schade – mich würde es schon glücklich machen zu wissen, dass jemand um mein Glück besorgt ist.
Und wie beurteilen Sie sich auf einer Skala von 1 bis 10?
Über den ungewöhnlichen Weg von Bhutan gibt es auch einen Film: "What happiness is - auf der Suche nach dem Glück".
Den YouTube-Trailer können Sie HIER ansehen.
Nachhaltigkeit allerorten
Eigentlich ist es gar kein neues Thema – auch wenn es aktuell kaum eine öffentliche politische Debatte oder Mediendarstellung gibt, in der es nicht früher oder später angeschnitten wird:
„Nachhaltigkeit“ avanciert von der Marotte kauziger Ökologen zur Leitlinie der gesamten Wirtschaftsentwicklung.
Während also viel Staub aufgewirbelt wird, das „substainable developement“ (zumindest auf dem Papier) unaufhaltsam fortschreitet, praktiziert die Forstwirtschaft eben dieses Prinzip bereits seit
mehr als 300 Jahren – ohne viel Aufhebens, dafür mit anhaltendem Erfolg. Nachdem die Wälder weitgehend in Glashütten verheizt und in Bergwerken verbaut waren und kurz vor dem Niedergang standen,
zog man die Notbremse, schwenkte um und entnahm fortan nicht mehr Holz als nachreifte – ein einfaches, wirkungsvolles Verfahren und bis zum heutigen Tag aktuell.
Ob auch andere Wirtschaftszweige diese Konsequenz zeigen und aus den zahlreichen Lippenbekenntnissen Taten werden, bleibt abzuwarten.
“Earth Overshoot Day” – Leben auf Pump
Fraglos muss man sich von einigen lieben Gewohnheiten trennen – das dürfte inzwischen allen klar sein. Wir haben schon viel zu lange „auf Pump“ gelebt, der „Earth Overshoot Day“, der
„Welterschöpfungstag“, an dem wir mehr Ressourcen verbraucht haben als nachwachsen können, liegt inzwischen Ende Juli – und tritt jedes Jahr früher ein (Ausnahme: Das „Corona“-Jahr – es hat ihn
um mehrere Wochen auf den 22. August verschoben).
Ein umsichtigeres, ja bescheideneres Handeln tut Not, aber vor allem eine veränderte Einstellung, denn sie ist die Grundvoraussetzung für ein dauerhaft verändertes Handeln. Ehrfurcht vor dem
Leben, die Maxime von Albert Schweitzer, Wertschätzung all der natürlichen Güter, die uns zur Verfügung stehen – denn das sind nicht wenige – und eine neue Definition von Lebensqualität.
Das bedeutet auch Abschied von einem künstlich forcierten Wirtschaftswachstum – nur eine in der langen Liste unserer Sünden, aber eine sehr wesentliche.
Geplante Obsoleszenz – Mittel zum Zweck
Begierde nach einem Produkt im potenziellen Kunden zu wecken, mag noch eine `legitime´ Form der Absatzsteigerung sein, das Produkt jedoch kurzlebiger zu machen als man könnte, um auf diese Weise
eine höhere Stückzahl davon zu verkaufen, mutet schon kriminell an – ist jedoch so verbreitet, dass es dafür sogar einen eigenen Begriff gibt: „Geplante Obsoleszenz“ nennt man die Strategie und
sie wird mehr oder weniger offen und mit allgemeiner Billigung betrieben.
Nur ein Beispiel: 1925 fand in Genf ein Treffen der international führenden Glühlampen-Produzenten statt, das mit Gründung des sog. Phoebus-Kartells endete. Die Legalität der damals gefassten
Beschlüsse ist noch immer heftig umstritten, insbesondere die Festlegung, die Lebensdauer sämtlicher Glühbirnen auf 1000 Stunden zu begrenzen - eine Regelung, die erst sehr viel später in der
Öffentlichkeit bekannt wurde. Nichtsdestotrotz überlebte sie das Kartell selbst, das 1941 offiziell aufgelöst wurde, und bestand unverändert bis zum Ausscheiden der traditionellen Glühbirne - es
würde nicht weiter überraschen, wenn sie für die modernen Leuchtmittel in modifizierter Form noch immer gilt.
Centennial Light
Der Gegenentwurf: Im kalifornischen Städtchen Livermore hängt in der Feuerwache eine 60 Watt-Glühbirne. Sie hängt dort seit dem Jahr 1901 und ebenso lange brennt sie schon – ununterbrochen, seit
nunmehr bald 120 Jahren. Die Birne ist berühmt – es wurden Feste wegen ihr gefeiert, Filme über sie gedreht und jeder kann sie, 24 Stunden am Tag, über webcam ansehen (von denen sie schon mehrere
überlebt hat): http://www.centennialbulb.org
Mag diese „älteste Glühbirne der Welt“ auch eine Ausnahme sein – sie zeigt, was technisch möglich ist und wie viel Potenzial der Begriff „Nachhaltigkeit“ in sich birgt. Das könnte als Ansporn
dienen; ein Produkt wie dieses herzustellen, muss den Fertiger mit Stolz und Zufriedenheit erfüllen – ein immaterieller Gewinn, der möglicherweise den materiellen Verlust mehr als
ausgleicht.
Die Nachhaltigkeits-Bilanzen, die momentan wie Pilze aus dem Boden schießen, würden dabei ebenfalls an Gehalt gewinnen und mehr sein als sie leider oftmals sind: Ein prestige-fördernder Firnis,
ein schickes grünes Mäntelchen, passend zur weißen Weste, die man (angeblich) ja schon immer gehabt hat.